It is well documented that Bullinger emphasized ad fontes and seeing Christ as the goal of Scripture. Bullinger further emphasized the unity of the Old and New Testament and that the Old is interpreted by the New.The following is an extract of an article by Peter Opitz, ‘Hebräische-biblische Züge in promissio-Verständnis Heinrich Bullingers’ in Sigrid Lehebusch and Hans-Georg Ulrichs (eds.), Historische Horizonte (Wuppertal 2002), pp105-117:
“In einem Brief an Rudolf Asper von 30. November 1523 (De scripturae negotio) schildert der damals 19jährigen Kappeler Lehrer seinem Erkenntnisweg als consequent verfolgen Weg hin “ad fontes sacrarum litterarum, denn es ist besser “aus den Quellen selbst zu trinken als aus den Bächen”. Theologisch getragen ist dieser Weg durch das “solus Christus audiendus,” das er dort ausführlich erläutert, wobei bereits diese Cyprian entlehnte Fassung des reformatorischen Fundamentalartikels andeutet, dass Christus hier nicht nur soteriologsich relevant ist, sondern auch als göttlich autorisierter “Lehrer” in seinem Selbszeugnis gehört zu werden beansprucht.
Wie aber is das Verhältnis von Schrift und Christus genauer zu verstehen? Bullinger macht nun auf seinem humanistischen Weg ”ad fontes” bei der Bibel selbst nicht halt. As Schriftprinzip fordert hermeneutisch, dass “Schrift mit Schrift” ausgelegt werden muss, wie schon Luther, aber keineswegs nur er betont hatte. Ist aber Christus nach Röm 10,4 – so versteht es Bullinger – das Ziel und der Ausleger (interpraes) der Schrift, dann bedeutet christologische Schriftaulegung darauf zu achten, wie Christus selber in Wort und Tat die Schrift auslegt, und wie die ihn bezeugenden neutestamentichen Schriftsteller mit der Schrift von Christus her und auf Christus hin umgehen. “Christus beweist alles aus den alten Schriften und will allein aus ihnen erkannt werden,” schreibt Bullinger 1523 und weist dazu auf Joh 5,39 hin: “Die Schrift ist es, die von mir zeugt!” “Schrift” kann hier nur heißen: die hebräische Bibel. Diese wiederum konstituiert sich durch einem Traditionszusammenhang, wie schon die immanenten vielfältigen Bezüge der Propheten und “Schriften” auf die Tora, aber auch die Tora selber als Geschichtsbuch deutlich machen. In diesen Traditionszusammenhang ordnen sich Christus und die neutestamentlichen Zeugen selbstverständlich ein,wie Bullinger erkennt. Christus bezieht ihn oft ausdrücklich auf sich, exemplarisch bei der Abendmahlseinsetzung, wo er explizit wie implizit an die Passatradition interpretierend anknüpft. Si ist es für Bullinger eine Konsequenz des reformatorischen und christologisch begründeten Schriftprinzips, wenn er sagt: das Neue Testament ist die Auslegung, der authentische “Kommentar” des Alten: “Novum testamentum aliud non esse quam veteris interpraetionem.” Was umgekehrt bedeutet: Das Alte Testament ist die notwendige Voraussetzung zum Verständnis der neutestamentichen Botschaft, und dies nicht in einem lediglich äußerlichen Sinn oder gar als Negativfolie, sondern in seinem positiven Gehalt: Die Kenntnis der altestamentichen Christusverheißungen ist zum Verständnis der neutestamentlichen Christusverkündigung so notwendig wie die Kenntnis Homers bei der Lektüre des Homerauslegers Eustathios.”
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